Zusammen(ge)wachsen – 25 Jahre Deutsche Einheit in Sachsen
Das Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e.V. bot ab September 2015 an sächsischen Bildungseinrichtungen im ländlichen Raum Schülerworkshops zur Arbeit mit Zeitzeugen an. Die Workshops umfassten 3 Zeitstunden und befähigten Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9 eigenständig Zeitzeugeninterviews zur Deutschen Einheit in Sachsen durchzuführen. Sie erfuhren dabei, welchen Stellenwert Zeitzeugenberichte bei der Auseinandersetzung mit Geschichte haben und wie man ein Interview vorbereitet, durchführt und aufbereitet.
Nach den Workshops führten die Schüler selbständig Zeitzeugeninterviews zur Deutschen Einheit in Sachsen durch. Die Befragung konnte als Klassenprojekt, in Arbeitsgruppen oder durch einzelne Schüler realisiert werden. Die Zeitzeugen entstammten dem persönlichen bzw. regionalen Umfeld der Jugendlichen. Befragt wurden lokale Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft (z.B. der erste Nachwendebürgermeister, der Pfarrer, der Schuldirektor, Unternehmensgründer, Leiter von Institutionen) sowie Zeitzeugen aus dem persönlichen Kontext wie Verwandte, Bekannte und Nachbarn. Im Rahmen der Interviews setzten sich die Schüler intensiv mit der Zeit nach 1990 und ihrer Regionalgeschichte auseinander und lernten die Besonderheiten der Methode „Zeitzeugenbefragung“ kennen und anzuwenden. Der persönliche Blick auf die Geschichte bot den Jugendlichen Anknüpfungspunkte an die eigene Lebenswirklichkeit und regte zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema „Deutsche Einheit“ an. Die Zeitzeugeninterviews wurden in Textform (Bericht, Reportage) oder als Film aufgezeichnet und auf einer Projektwebseite veröffentlicht.
Zeitraum: September – Dezember 2015
Anzahl der Workshops: 25 (à 3 Zeitstunden)
25 Jahre Friedliche Revolution – Zeitzeugen berichten
Im Rahmen des Projekts „25 Jahre Friedliche Revolution – Zeitzeugen berichten“ veranstaltete das Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e.V. in Kooperation mit der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden Gespräche mit Zeitzeugen an Schulen und Bildungseinrichtungen im Freistaat Sachsen. Die Workshops dauerten 3-4 Unterrichtsstunden und waren für Gruppen von bis zu 25 Schülern ab der 9. Klasse ausgelegt.
In einem moderierten Gespräch schilderten die Zeitzeugen ihr Leben und ihre jeweiligen Erfahrungen. Die Schülerinnen und Schüler gewannen so einen persönlichen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen in der DDR zum Ende der 1980er Jahre und die individuellen Gründe und Motive, sich für politische und gesellschaftliche Veränderungen im Land einzusetzen. Jedes Gespräch begann mit einer thematischen Einführung, bei der den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen der deutschen Teilung sowie der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung näher gebracht wurden.
Das Zeitzeugengespräch wurde mit dem Besuch der Ausstellung „Die Entscheidung“ verbunden, in welcher die Ereignisse des Oktobers 1989 in Dresden, Plauen, Leipzig und Berlin dokumentiert werden. Während des Besuchs der Ausstellung erhielten die Schüler einen systematischen Überblick über die Chronologie des Oktobers 1989 in ihrer Region. In Dresden war die Ausstellung vom 8. Oktober – 31. Dezember 2014 in der Gedenkstätte Bautzner Straße zu sehen. In Verbindung mit dem persönlichen Bericht des Zeitzeugen erhielten die Schüler einen multiperspektivischen Zugang zu den Ereignissen der friedlichen Revolution. Durch die Auseinandersetzung mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der DDR und deren Auswirkungen auf das Leben Einzelner vertieften die Schüler darüber hinaus ihr Wissen über Ausgrenzung und Unterdrückung in der DDR und reflektierten den Wert von politischer Teilhabe, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit.
Das Projekt wurde gefördert vom Freistaat Sachsen.
17. Juni 1953 – 60 Jahre Volksaufstand
Im Jahr 2013 jährte sich der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 zum sechzigsten Mal. Aus diesem Anlass bot das Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e.V. Schulen im gesamten Bundesgebiet ein Seminar und eine anschließende Filmvorführung bzw. ein Zeitzeugengespräch an. Im ersten Teil der Veranstaltung erhielten die Schüler mit Hilfe von Bild- und Audiomaterial ein präzises Bild vom Aufstand des 17. Juni 1953. Anschließend wurde der Bogen zu den Oppositionsbewegungen der 1960er, 1970er und 1980er Jahre in der DDR gespannt. Für den zweiten Teil der Veranstaltung wurde ein Film zum Volksaufstand gezeigt oder ein Zeitzeuge, darunter Beteiligte des Aufstandes vom 17. Juni und ehemalige Akteure der DDR-Opposition der 1970er und 1980er Jahre standen den Schülern Rede und Antwort.
Förderer & Partner: Friede-Springer-Stiftung
Veranstaltungsreihe “Mauerfälle”
Die Veranstaltungsreihe “Mauerfälle” wurde von der Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) und ihrer Initiative “Verbundnetz für Demokratie und Toleranz” 2010 gestartet. Auf der Bildungstour durch zahlreiche deutsche und europäische Städte wurde ein Original-Segment der Berliner Mauer zusammen mit der Fotoausstellung „EAST- Zu Protokoll“ ausgestellt. Das Mauerstück wurde von den „Vätern der Einheit” Dr. Helmut Kohl, Michail Gorbatschow und George H. W. Bush signiert und vom Leipziger Künstler Michael Fischer-Art gestaltet. Das Projekt „Mauerfälle“ wollte die Menschen an die bewegenden Ereignisse im Herbst 1989 erinnern und sie darüber hinaus anregen, über die Zukunft des vereinigten Deutschlands nachzudenken.
Das Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e.V. veranstaltete im Rahmen des Projekts unter dem Motto “20 Jahre Deutsche Einheit – Eine Erfolgsgeschichte?” eine Reihe von Podiumsdiskussionen in verschiedenen ost- und westdeutschen Städten. Die Diskussionen thematisierten die Ereignisse der Jahre 1989/90, ihre Bewertung aus heutiger Sicht und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart. Dabei lag der Fokus der Diskussion stets auf den jeweils lokalen und regionalen Besonderheiten der Entwicklung. Dies spiegelte sich auch in der Besetzung des Podiums wider. Hier diskutierten Persönlichkeiten wie der Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer, welche die Friedliche Revolution 1989 vor Ort aktiv mitgestalteten, mit Bürgerinnen und Bürgern über Wandel und Identität, die Freiheit des Wortes und die Generationenunterschiede in der Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte.
Öffentliche Podiumsdiskussionen
4. April 2011, „Aufbruch in die Freiheit“, Lutherstadt Wittenberg
8. Juni 2011, „Die Freiheit hat das Wort”, Erfurt
4. November 2011, „Wandel und Identität in Hoyerswerda“
17. März 2010, Leipzig
18. Mai 2010, Chemnitz
20. Juli 2010, Essen
07. September 2010, Neubrandenburg
19. Oktober 2010, Dresden
17. November 2010, Nordhausen
Förderung: Verbundnetz Gas AG Leipzig (VNG)
Bürgergespräche “20 Jahre Deutsche Einheit”
Das 20. Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 2010 war uns Anlass, die jüngste deutsche Geschichte Revue passieren zu lassen und eine Zwischenbilanz zu ziehen. Um die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Erfolge zu thematisieren, führte die Deutsche Gesellschaft e.V. im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung „Bürgergespräche“ durch. Diese Veranstaltungsreihe eröffnet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, über die Perspektiven des Einigungsprozesses ins Gespräch zu kommen. Sie sind eingebettet in eine Deutschlandtour der Bundesregierung, die anlässlich des 20. Jahrestages der Deutschen Einheit zwischen dem 1. Juli und dem 3. Oktober in über 50 Städten zu Gast war.
Öffentliche Podiumsdiskussionen
20. August 2010, Leipzig
27. Juli 2010, Stuttgart
Förderung: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung